21. DEZEMBER
Heute ist der kürzeste Tag des Jahres mit der längsten Nacht. Noch triumphiert die Dunkelheit, doch ab heute werden die Tage wieder länger und es wird die Rückkehr des Lichts gefeiert. Die Wintersonnenwende ist wohl der Vorläufer des Weihnachtsfestes, der heiligen Nacht, wo es um den ewigen Kreislauf des Lichts geht. Doch auch wenn ab heute die Tage wieder länger werden, so wird es noch einige Zeit dauern, bis das Licht tatsächlich zurückkehrt. Aber spätestens im Frühling erweckt das Sonnenlicht die Natur wieder zu neuem Leben und der Kreislauf beginnt von vorne.
Die Wintersonnenwende ist der kosmische Auftakt für die kommenden Rauhnächte (24. Dezember bis 5. Januar). Die Rauhnächte markieren einen Spalt in der Zeit, eine Lücke im normalen Lauf des Kalenders. Sie entstand, als man vom Mondkalender abkam und sich an der Sonne auszurichten begann. Ein Mondjahr dauert ca. 354 Tage, ein Sonnenjahr 11 Tage bzw. 12 Nächte länger – nämlich 365 Tage. Die fehlenden Tage wurden angehängt – es sind die Rauhnächte. Sonnen- und Mondprinzip verschmelzen. Das Mondprinzip ist das ur-weibliche Prinzip. Wir leben aber in einer stark vom Sonnenhaften (männl. Prinzip) geprägten Zeit (Aktivität, Leistung, glänzen, leuchten Ego,…). Die Rauhnächte können uns wieder bewusst in Verbindung mit dem Mondhaften bringen. Hier geht es um Gefühle, Intuition, Empfänglichkeit, Tiefe, Innenschau, Ruhe, Verbindung zur Natur, zur Anderswelt.
Hier ein Vorschlag, wie der heutige Tag und die kommende Rauhnachtszeit gestaltet werden können.
Zunächst einmal sollte alles, was wir nicht ins neue Jahr mitnehmen wollen, losgelassen werden. Es genügt, sich bewusst auf die Loslass-Themen einzustellen mit der ehrlichen Absicht, die Altlasten gehen zu lassen.
Dann werden 13 gleiche Zettelchen beschriftet mit den Wünschen für das neue Jahr. Diese möglichst gleichgroß zusammenfalten und in eine Schachtel geben. In jeder
Rauhnacht wird ein Zettel gezogen, NICHT angesehen und sogleich verbrannt. Um den jeweiligen Wunsch kümmern sich nun höhere Kräfte. So wird das 12. mal gemacht, also das erste Zettelchen wird in
der Nacht von 24. auf 25. Dezember verbrannt und das zwölfte in der Nacht von 5. auf 6. Januar. Dann die Asche der Erde geben und zum Abschluss den Elementen für die Unterstützung
danken.
Am 6. Januar, in der letzten Rauhnacht, wird der letzte Zettel feierlich aus der Schachtel genommen und das Papier wird entfaltet. Um diesen Wunsch muss man sich im neuen Jahr selber kümmern, wenn er in Erfüllung gehen soll.*
Viel Freude und Erfolg und eine schöne, be-SINN-liche Zeit.
Zu den Impressionen der diesjährigen Wintersonnwendfeier geht es HIER
*(aus dem Buch: Vom Zauber der Rauhnächtevon Franziska Muri und Vera Griebert-Schröder)