Wie immer handelt es sich bei der Zeitqualität des neuen Jahres um eine ALLGEMEINE Deutung der astrologischen kollektiven Energien, die uns durch
das neue Jahr begleiten. Wie diese auf jeden einzelnen wirkt, kann nur in einer individuellen Beratung anhand des persönlichen Geburtshoroskops erfolgen. Nähere Info >>HIER
In Astrologenkreisen wird schon seit einiger Zeit über das Zusammentreffen (Konjunktion) der beiden langsam laufenden
Planeten Saturn und Pluto diskutiert. Am 12. Januar 2020 ist es soweit, Saturn und Pluto stehen dann beide auf knapp 23 Grad im Zeichen Steinbock und es beginnt ein neuer Saturn/Pluto Zyklus, der
bis 2053/54 dauert. In meiner Jahresvorschau für 2019 habe ich
bereits einiges über diese besondere Konstellation geschrieben, da sich die Auswirkung dieser Konjunktion schon in der Annäherung bemerkbar machte. Saturn in seinem Heimatzeichen Steinbock
fordert dazu auf, Rechenschaft abzulegen und konfrontiert mit Konsequenzen unseres Verhaltens. Pluto steht u.a. für Schattenthemen, für Verdrängtes,
Machtbestrebungen und für fixe Vorstellungen. Was nicht der saturnalen objektiven Ordnung und der Realisierbarkeit entspricht, sondern nur den eigenen Vorstellungen davon entspringt, kommt ans
Tageslicht - wie es sich z.B. bereits 2019 im heimischen Politgeschehen zeigte. Mit selektiver Wahrnehmung allein sind die gesellschaftlichen Entwicklungen nur noch schwer erklärbar.
Immer mehr Menschen verspüren den Druck (Pluto) aus erstarrten Strukturen (Saturn) auszusteigen. Besonders bemerkbar macht sich dies beispielsweise im Gesundheitssystem. Durch die
Überbürokratisierung (Steinbock/Saturn) bleibt der Mensch auf der Strecke. Ebenso bedarf das Bildungssystem in vielen Bereichen grundlegender Veränderung, genauso wie das Finanzwesen und das
Wirtschaftssystem, wo es nur einige wenige wirkliche Gewinner gibt. Nun ist es Zeit für eine Bilanz. Alles Lebensfeindliche kommt verstärkt zum Vorschein und wir müssen die kollektive
Verantwortung übernehmen (Stichwort z.B. Klimawandel & Greta Thunberg - ihres Zeichens übrigens Steinbock;). Pluto steht in der Astrologie für das Stirb-und-Werde-Prinzip. Ob es zu einem
totalen Zusammenbruch von Festgefahrenem kommen muss, um Raum für eine Neuwerdung entstehen zu lassen, bleibt abzuwarten. Da aber sowohl Pluto als auch Saturn zunächst eher Energien des
Festhaltens verstärken, könnte wirkliche Wandlung erst durch Krisen entstehen. Das chinesische Schriftzeichen für Krise besteht aus zwei Teilen, der eine bedeutet Gefahr und der andere
Gelegenheit. Krisen sind immer auch große Chancen für Veränderung.
Das Steinbock-Zeichen wird 2020 auch über den Durchlauf von Jupiter betont, der am 2. Dezember 2019 von seinem Heimatzeichen Schütze ins Steinbock-Zeichen wechselt und dort ein Jahr lang verweilen wird. Mit Jupiter im Steinbock besteht das Potential, allzu Festgefahrenes und Selbstbegrenzungen zu überwinden und so über sich hinauszuwachsen ohne den Bezug zur Realität zu verlieren. Während seiner Wanderung durch den Steinbock trifft Jupiter ab April 2020 auf Pluto. In diesem Jahr kommt es also zu einem seltenen dreifachen Zusammentreffen von Langsamläufern, was erfahrungsgemäß mit wichtigen Umbrüchen einhergeht. Jupiter steht in der Astrologie für Hoffnung, Sinnsuche, Horizonterweiterung, geistiges Wachstum, Ausdehnung und Fülle. Die Schattenseite Jupiters kann sich aber auch als Übertreibung, Zweckoptimismus, Dogmatismus, Besserwisserei und moralischer Überheblichkeit zeigen. Da die Pluto-Kräfte mit Schattenthemen konfrontieren, besteht verstärkt die Gefahr des religiösen Fanatismus und der daraus resultierenden Konflikte. Wer glaubt, im Besitz der einzigen Wahrheit zu sein, könnte unter dem geballten Steinbock-Einfluss auf dem harten Boden der Realität landen. Das letzte Zusammentreffen von Jupiter und Pluto fand Ende 2007 (damals in den letzten Graden des Schütze-Zeichens) statt. Was darauf folgte, ist uns allen gut als Finanzkrise 2008 in Erinnerung. Grenzenloses Wachstum (Schütze) entspricht nicht der Realität. Wachstum erfolgt in Zyklen und muss verantwortungsbewusst im Einklang mit den Ressourcen stehen (Steinbock). Vielleicht erkennen wir ja als kollektive (Pluto) Wahrheit (Jupiter), dass eine Reduktion auf das Wesentliche kein Verlust ist, sondern Expansion nur zu Gunsten von Stabilität und Nutzbarkeit für uns alle langfristig erfolgreich und sinnvoll ist.
Nach der Begegnung mit Pluto trifft Jupiter dann am 21.12.2020, am Tag der Wintersonnenwende, auf Saturn, welcher kurz zuvor bereits ins Wassermann-Zeichen wechselt. Eine interessanter Beginn für diesen neuen zwanzigjährigen Planetenzyklus. Der Tag der Wintersonnenwende ist der kürzeste Tag des Jahres und markiert die Rückkehr des Lichts, denn ab dann werden die Tage wieder länger. Dieser Mythos des Lichts findet sich in beinahe allen Kulturen der Welt. Sehr deutlich manifestiert ist es bei uns in Weihnachten - die geweihte Nacht - und dem Christuskind als "Lichtbringer der Welt". Die Wintersonnenwende ist der kosmologische Beginn des neuen Jahres. Spannend ist in diesem Zusammenhang auch die These von Johannes Kepler, dass der Stern von Bethlehem kein Komet war, sondern eine Konjunktion (Zusammentreffen von der Erde aus gesehen) von Jupiter und Saturn im Zeichen Fische 7 v.Chr. Jupiter und Saturn sind mit freiem Auge hell am Nachthimmel sichtbar, wenn sie zusammentreffen, sieht es aus wie ein sehr heller neuer Stern.
Wenn sich nun also in diesem Jahr Jupiter und Saturn im ersten Grad des Wassermanns treffen, könnte das ein Vorbote für teils radikale Veränderungen sein. Im Zeichen Wassermann geht es u.a. um Erneuerung, Freiheit, bisherige Grenzen sprengen, Rebellion, über den Tellerrand blicken, Visionen, Utopien,... Treffen nun Expansionsplanet Jupiter und Begrenzungsplanet Saturn im Wassermann zusammen, könnte das zunächst ein ziemliches Spannungsfeld erzeugen, in welchem Andersdenkende ausgegrenzt und verurteilt werden. Wünschenswert wäre, dass vielleicht wirklich gänzlich neue Konzepte und Überzeugungen gefunden werden, die auch realisierbar sind und alle Menschen freier machen.
Über den Durchlauf des Wassermann-Herrscherplaneten Uranus durch das Tierkreiszeichen Stier von 2018/19 bis 2026 habe
ich ebenfalls bereits in meinen früheren Jahresvorschauen geschrieben. In dieser Zeit geht es zentral um das Thema Werte (Stier) und Veränderung (Uranus). Wenn es uns gelingt, festgefahrene
Wertestrukturen zu erneuern, um allen Menschen ein wirklich freies und eigenbestimmtes Leben zu ermöglichen, dann wäre das eine erfreuliche Entsprechung dieser Periode. Interessant ist in
diesem Zusammenhang das österreichische Volksbegehren zum bedingungslosen Grundeinkommen von November 2019. Der Text des Volksbegehrens lautet u.a. "Das Bedingungslose Grund Einkommen
(BGE) ist eine passende Antwort auf die Herausforderungen der Gegenwart. Nicht nur aus der Perspektive der Einzelnen, die ohne Existenzangst mutiger ihr individuelles Leben gestalten können,
sondern auch auf gesellschaftlicher Ebene. Denn das BGE ist nicht einfach ein Sozialtransfer vom Staat in die Tasche der Bürgerinnen und Bürger. Es verspricht, ein wirksamer Ansatz für die
Stärkung von Teilhabechancen und den sozialen Zusammenhalt zu sein und eine nachhaltige Gesellschaftsentwicklung zu fördern." Das Ergebnis fiel allerdings mager aus. Viele Menschen
können sich nicht vorstellen, wie solche völlig neuen Konzepte funktionieren sollen. Es stellen sich Fragen der Finanzierbarkeit und es wird befürchtet, dass es z.B. dazu führen könnte, dass
niemand mehr arbeiten will. Doch wie schon der bekannte Wiener Psychiater und Begründer der Logotherapie, Viktor E. Frankl sagte: "Es geht dem Menschen letztlich darum, Sinn zu finden. Der Mensch kann nicht anders als nach Sinn zu fragen und zu verwirklichen
suchen. Wird der Mensch in seinem Willen zum Sinn frustriert, macht sich in ihm ein existentielles Vakuum breit." Viele Menschen sind aber
so mit ihrer Existenzsicherung beschäftigt, dass es ihnen gar nicht möglich ist, sich die Sinnfrage zu stellen, andere hinterfragen erst gar nicht, ob das, was sie tun auch wirklich das ist,
was sie eigentlich tun wollen. Jede Veränderung macht zunächst Angst, weil wir an dem Vertrauten festhalten, auch wenn es vielleicht schon längst viel
bessere gemeinsame Lösungen für unser menschliches Zusammenleben gäbe. Eine der uranischen Eigenschaften wäre es, über den Tellerrand blicken zu können, während die Stier-Energie auf das
Festhalten und Bewahren ausgerichtet ist. Um es mit den Worten von Albert Einstein zu beschreiben: "Die reinste
Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert." Bleibt zu hoffen, dass
wir die Jubiläums-Mischung dieser beiden gänzlich unterschiedlichen Energien finden und manifestieren können. Vielleicht aber wird die Zeit dazu erst dann reif, wenn der langsamste aller
Planeten, Zwerg-Pluto ab 2024 ins Wassermann-Zeichen eintritt, wo er 20 Jahre lang die kollektiven Energien der Erneuerung und revolutionären Veränderungen verstärkt. Ob wir es wollen oder
nicht, wir steuern ohnehin auf eine neues Zeitalter zu. Digitalisierung, Roboter, Automatisierung, Drohnen,... alle bereits laufenden Entwicklungen werden unsere Arbeitswelt und unser
gesellschaftliches Zusammenleben in der Zukunft grundlegend verändern. Hoffentlich führen diese zu kollektiver Freiheit jedes einzelnen und nicht zu totaler Überwachung mittels der neuen
Technologien.
Neptun, der Herrscherplanet des Fische-Zeichens, wandert bereits seit 2011 durch sein Heimatzeichen. Auch 2020 verstärkt Neptun damit die Energien der Ganzheit, Spiritualität, Intuition, Mitgefühl, Phantasie, Kunst und Musik, wenn die Menschen dafür offen sind. Weniger gut gelebte Neptun-Kräfte können sich als Auflösung, Verwirrung, Täuschung, Opfer-Verhalten und Flucht vor der Realität auswirken.
Ab Mai 2020 wandert der aufsteigende Mondknoten durch das Zeichen Zwillinge, während sich der absteigende Mondknoten immer exakt 180° gegenüber – also im Schütze-Zeichen - befindet. Die Energie der Mondknotenachse wirkt mehr im Hintergrund. Astrologisch gesehen bedeutet der aufsteigende Mondknoten Zuwachs und der absteigende Mondknoten symbolisiert das Abgelaufene. Es gilt also, sich vor allem von den negativen Eigenschaften des Zeichens Schütze (Übertreibung, Besserwisserei, moralische Überheblichkeit, Dogmatismus,....) zu lösen und die Aufmerksamkeit auf die guten Entsprechungen des Zwillinge-Zeichens zu lenken (Leichtigkeit, Offenheit für die Meinung anderer, Neutralität, vielfältige Interessen, Kommunikationsfreude,...). Es muss nicht immer alles einen großen philosophischen Überbau haben, manchmal genügt ein scheinbar belangloser Smalltalk an der Supermarktkasse, oder ein Zeitungsartikel, aus welchen wir dennoch wichtige Einsichten über das Leben gewinnen können.
Noch bis 2027 wandert Planetoid Chiron, welcher in der Astrologie als "wunder Punkt" gedeutet wird, durch den Widder. Chiron bedeutet die Konfrontation mit Schwachstellen und dem Schmerz, um über deren Annahme zur Heilung zu gelangen und auch anderen dazu zu verhelfen. Im Zeichen Widder geht es um Mut, Pioniergeist und um Durchsetzung. Das vermehrte Interesse an alternativen Heilmethoden während der letzten Jahre, kann mit Chiron im Widder dazu führen, dass sich ein viel umfassenderes, über das rationell erklärbare hinausgehende Verständnis von Heilung verstärkt durchsetzt und der Mensch als Einheit von Körper, Geist und Seele gesehen wird (näheres dazu auch >>HIER).
Ebenfalls durch das Widder-Zeichen wandert fast das gesamte Jahr 2020 Lilith, welche in der Astrologie weibliche Urkraft, aber auch deren Unterdrückung und das daraus entstehende Trauma bedeutet. Näheres zu Lilith habe ich in einem älteren Blog-Artikel von 2016 geschrieben (hier gilt natürlich der letzte Absatz zur aktuellen astrologischen Entsprechung nicht mehr). Zum Blog über Lilith geht es >>HIER. Lilith im Widder könnte ein Hinweis auf Frauenbewegungen, ein kämpferisches Aufbegehren gegen die Ungleichheit von Frauen bedeuten. Ein Scheitern dieser Bestrebungen könnte allerdings wieder mit dem Lilith-Urtrauma des Ausgegrenzt-Seins in Berührung bringen. Unerlöste Widder-Lilith-Energie wäre auch Rivalität und Konkurrenzverhalten.
Der Jahresherrscher 2020 ist nach dem chaldäischen Kalender der Mond. Dieser steht u.a. für Gefühle, Heimat, das Zuhause, Familie, Mütterlichkeit, inneres Kind,.... Das astrologische Jahr beginnt allerdings erst zu Frühlingsbeginn mit dem Eintritt der Sonne ins Tierkreiszeichen Widder, am 20.3.2020. Bis dahin regiert noch Merkur. Der Jahresregent alleine sagt allerdings nicht allzu viel über die gesellschaftlichen und individuellen Entwicklungen aus. Sich um das eigene Innenleben zu kümmern, sowie den Fokus auf unsere Wurzeln, unsere Familie zu richten, um zu Geborgenheit und Wohlbefinden zu erlangen, sollte allerdings immer Priorität haben. Eine wunderbare Methode dafür ist die Aufstellungsarbeit. Näheres dazu >>HIER.
Im Jahr 2020 finden folgende Finsternisse statt:
10.1. Mondfinsternis in Krebs (Halbschatten, bei uns sichtbar)
5.6. Mondfinsternis in Schütze (Halbschatten, bei uns sichtbar)
21.6. Sonnenfinsternis in Krebs (bei uns nicht sichtbar)
5.7. Mondfinsternis in Steinbock (bei uns nicht sichtbar)
30.11. Mondfinsternis in Zwillinge (bei uns nicht sichtbar)
14.12. Sonnenfinsternis totale in Steinbock (bei uns nicht sichtbar)
Während Finsternisse in früheren Zeiten als Vorboten für schlimme Ereignisse gesehen wurden, sieht man diese in der Astrologie heute eher als transformative Energien. Bei einer Sonnenfinsternis geht es um unser Ich-Bewusstsein, während es bei einer Mondfinsternis um emotionale Themen auf seelischer Ebene geht.
Nicht vergessen, auch 2020 gilt: Es liegt an uns selber, wie wir Herausforderungen meistern und Chancen nutzen. Die Sterne weisen uns nur den Weg.
Alle guten Wünsche für dieses besondere Jahr
und nur gut gelebte Sterne!
Bilder: Pixabay